Lash'ziad

Lash'ziad

Rasse: Xenoreptilis sementifer, Geschlecht: unbestimmt

Nickname: Lash'ziad

Beschreibung

Xenoreptilis sementifer (in etwa: Fremder, Saat tragender Kriecher) hat in etwa das Aussehen eines einen halben Meter langen, aber unproportional dünnen Blutegels, allerdings mit einem klar erkennbaren Kopf, der sechs recht unterentwickelte Augen, vier kräftige Mandibeln mit Klauen an den Enden und drei versetzte Reihen extrem scharfer Zähne beinhaltet.
Der Organismus an sich ist schwach, er ist allerdings in der Lage, für kurze Zeit extreme Geschwindigkeit aufzubauen und (insbesondere in den Kiefern) eine erstaunliche Kraft zu entwickeln. Diese Fähigkeit wird allerdings nur kurz vor der übernahme eines neuen Wirtes eingesetzt, da der Organismus durch diesen enormen Energieverbrauch nahezu seine gesamte Kraft aufbraucht und danach fast sicher stirbt.
Kriecher sind intelligent, solange sie allerdings nicht in einem Wirt sind, verhalten sie sich nicht viel anders als niedere Tiere. Sobald ein geeigneter Wirt in Reichweite kommt, wird der Organismus wie oben beschrieben beinahe seine gesamte Energie aufbrauchen, um den Wirt zu infizieren. Dazu springt er den Wirt entweder an oder kriecht an ihm hoch, dann bohrt er sich durch die Bauchdecke, bis er den Magen erreicht. Dort sondert er eine spezielle Chemikalie ab, die natürliche Magensäure in eine hochkorrosive Flüssigkeit umwandelt, ähnlich ihrer natürlichen Umgebung. Anschliessend verbeisst sich der Organismus an der Eindringstelle in der Magenschleimhaut des Wirtes und verschliesst somit die öffnung, dann fasert sein kompletter Hinterkörper in hunderte extrem dünner Stränge auf, die sich wie von eigenem Leben erfüllt ihren Weg in das Zentrale Nervensystem des Wirtes suchen, das sie dann anzapfen und dem Kriecher somit die Kontrolle über dessen komplette Motorik geben. Dieser Prozess dauert etwa zehn Sekunden.
Weitere Veränderungen an der Physik des Wirtes treten in den nächsten drei Tagen nach der Infizierung ein, wenn der Organismus weitere Substanzen in das Biosystem des Wirtes einschleust. Diese Hormone und Enzyme bewirken einen signifikanten Anstieg an Muskelmasse, ausserdem verursacht die direkte Verbindung des Organismus mit dem Nervensystem des Wirts eine extreme Beschleunigung der Reaktionen und Reflexe. Die wahrscheinlich extremste Veränderung ist allerdings die komplette Schmerzunempfindlichkeit, da einige Nervenbahnen einfach abgeschaltet werden. Nach einiger Eingewöhnungszeit ist der Parasit auch in der Lage, das Gedächtnis des Wirtes anzuzapfen und diesen somit perfekt nachzuahmen.
Alle diese Fähigkeiten sind für sich genommen schon nicht ungefährlich, hinzu kommt aber auch noch, dass der Organismus sich schnell vermehrt. Noch bevor er sich selbst mit den Nervensystem des Wirtes verbindet, legt er ein Ei ab, das innerhalb von 14 Tagen haranwächst und dabei Teile der DNA des Wirtes in seine eigene integriert, so dass der neue Organismus keine exakte Kopie des Originals ist.
Ist er ausgewachsen, nimmt er den Platz des alten Organismus ein, der sich zu diesem Zweck aus dem Wirt zurückzieht und seinen Hinterleib wieder zusammensetzt. Danach verlässt er den Wirt durch das selbe Loch, durch das er auch eingedrungen ist, während sein Platz von dem neuen Organismus eingenommen wird (dabei sollte erwähnt werden, dass sämtliche Erinnerungen, die während dieser 14 Tage entstehen, sowohl im Gedächtnis des Parasiten als auch des Wirtes gespeichert werden, der Nachwuchs verfügt also über sämtliche Informationen, die das Original hatte, während dieses diese gleichzeitig behält).
Bis dieser den Wirt vollständig übernommen hat, vergeht allerdings etwas Zeit, der gesamte Prozess des Austausches dauert etwa eine halbe Stunde. In dieser halben Stunde erlangt der Wirt grösstenteils die Kontrolle zurück, weswegen sich der Organismus vor dem Austausch üblicherweise selbst fesselt, um dem Wirt keinerlei Chance zur Kommunikation zu geben. Der alte Organismus, der den Körper verlassen hat, kann nur für kurze Zeit ohne Wirt überleben, weswegen er so schnell wie möglich einen neuen Wirt finden will (ihm bleiben etwa 15 Minuten).
Da kein Körper diese Dauerbelastung lange aushält, wird der Wirt nach vier bis acht (abhängig von seiner körperlichen Verfassung) Reproduktionszyklen aufgegeben und stirbt dann meistens an einem kataklysmischen Zusammenbruch sämtlicher Körperfunktionen: Er ist einfach ausgebrannt. In diesem Fall werden zwei Organismen frei, die nun beide einen neuen Wirt brauchen...

Geschichte

Xenoreptilis sementifer, besser bekannt unter den Namen "Brüter", "Krabbler", "Parasiten" oder auch einfach "Viecher", ist der Gattungsname für einen parasitären ausserirdischen Organismus, der im Jahre 2104 von einem Forschungsteam auf die Erde eingebracht wurde. Das Team untersuchte einen Planeten im System Alpha-Tau-31, der als möglicherweise lebentragender Sumpfplanet klassifiziert wurde. Wie sich herausstellte, trug der Planet nicht nur Leben in vielfältiger Form, nein, dieses war, wie man später herausfand, sogar noch intelligent...dummerweise stellte sich zur selben Zeit heraus, dass es nicht unbedingt freundlich gesinnt war.
Die Forscher hatten auf dem Planeten schon allein von der Umgebung her nicht unerhebliche Probleme, da seine Atmospähre Sauerstoff nur als Spurenelement enthielt (hauptsächlich bestand sie aus Stickstoff) und die Oberfläche zu 97% von toxischen, hochkorrosiven Sümpfen bedeckt war. Durch fortgeschrittene Ausrüstung konnte jedoch jedes dieser Probleme beseitigt werden und die Untersuchung des Planeten begann.
Nachdem ein Drittel des Teams den ausschliesslich karnivorischen Bewohnern der Sümpfe zum Opfer gefallen war, stiessen die Forscher auf etwas völlig neues: Während in den meisten Teilen des Sumpfes jeweils eine Spezies vorherrschte, lebten in diesem Teil alle möglichen Arten scheinbar ohne Schwierigkeiten nebeneinander. Sie beobachteten allerdings auch, dass Eindringlinge in das System, selbst wenn sie einer der bereits vorhandenen Spezies angehörten, innerhalb von Sekunden entdeckt und getötet wurden, worauf, was vielleicht noch seltsamer war, die Kreaturen sich die Beute teilten.
Alle vierzehn Tage jedoch fielen die Wesen aus diesem Verhalten heraus und zum Teil übereinander her, wobei jedes Mal ein Teil der Population umkam. Die Forscher notierten ausserdem, das jedesmal nach einer dieser Phasen einige Blutegelartige, etwa unterarmlange Wesen in der Flüssigkeit schwammen, die sich jedoch schnell dem Blick entzogen. Die wahre Natur dieser Kreaturen sollte sich kurz darauf offenbaren, als während einer der 'Phasen' ein Dutzend von ihnen an Bord des Bootes gelangten, von dem aus die Forscher ihren Beobachtungen nachgingen.
Die Wesen krochen mit einer Geschwindigkeit, die ihr glitschiges, rückgratloses aussehen Lügen strafte, an den Beinen der Wissenschaftler hoch und bohrten sich mit ihren sägeartigen Zähnen in deren Schutzausrüstung, dann weiter durch die Bauchdecke, bis sie im Magen angekommen waren. All das dauerte nicht länger als drei Sekunden, so dass den geschockten Forschern keinerlei Zeit zum Reagieren blieb. Nachdem die Organismen nach einer kurzen Eingewöhnungsphase an die fremdartige Körperstruktur begannen, die Erinnerungen und somit auch die Fähigkeiten der Wissenschaftler zu übernehmen, wurde ihnen klar, dass diese Spezies ihnen eine Möglichkeit bot, ihren Planeten zu verlassen...sie bestiegen das Raumschiff der Wissenschaftler und steuerten es zurück zur Erde, wo sie ihren Reproduktionszyklus durchliefen und so bereits einen Teil der Bevölkerung infiziert hatten, bevor die Menschheit letztendlich auf sie aufmerksam wurde.
Am Anfang hatten die Menschen nahezu keine Möglichkeiten, gegen sie vorzugehen, da die Infizierten stärker und schneller als Menschen und vor allem vollkommen schmerzunempfindlich waren. Schliesslich versuchte die Menschheit in einem verzweifelten Experiment, die Schädlinge mit konzentrierter Strahlung zu bekämpfen, was auch funktionierte, allerdings einige unangenehme Nebeneffekte hatte. Bei einem misslungenen Versuch mit Gamma-Strahlung schliesslich verschwand einer der beschossenen Infizierten ganz einfach...

Dieser spezielle Organismus nennt sich selbst Lash'ziad, eine Wortkreation eines seiner Wirte. Das Wort bedeutet nichts, da die Organismen als rein parasitäre Lebensform keinerlei Kultur oder Sprache besitzen, sondern immer die des jeweiligen Wirtes adaptieren. Sein momentaner Wirt ist ein junger Mann um die 20, der in einem forensischen Institut arbeitete. Er hat kurze, schwarze Haare, ist durchschnittlich gross und trägt im Moment leicht abgetragene, einfache Kleidung: Jeans, ein Shirt und ein paar ausgelatschte Turnschuhe. Sein vorheriger Wirt hatte es geschafft, in der finalen Phase der Reproduktion freizukommen und brachte sich lieber um, als noch länger etwas in seinem Körper zu beherbergen. Da er dabei auch den neuen Organismus tötete, musste Lash'ziad gezwungenermassen warten, bis ein neuer Wirt in Reichweite kam, was in diesem Fall ein Pathologiestudent war, der den Leichnam untersuchen sollte. Besonders fiel im dabei natürlich das merkwürdige Loch in der Bauchdecke auf, und als er sich darüberbeugte, um es zu untersuchen, fand er heraus, dass doch noch Leben in der Leiche steckte...