Jury McKenzie

Jury McKenzie

Rasse: Mensch, Geschlecht: weiblich

Nickname: Jury

Beschreibung

Jury McKenzie ist ein junges Punkmädchen von 22 Jahren.
Resist, Rebel, Revolte - Die Begriffe, die einem bei ihrem Anblick anspringen. Wenn man sie denn mustert, geschieht dies nicht ohne Scheu, hat ihre Ausstrahlung und vor allem ihre Kleidung etwas völlig eigenes, steht gegen die Norm und gewinnt den meisten nur ein fassungsloses Kopfschütteln ab.

Jury trägt eine löchrige weite Latzhose, schwarze Chucks und ein viel zu weites Shirt mit dem symbolischen Peacezeichen darauf.
Doch auch dieses sieht abgetragen aus und ist löchrig und verschlissen.
Um ihren Hals herab baumeln verschiedene Ketten - abstrakter Schmuck - eher ausdrucksstark als wirklich schön.
Eines davon ist ein feingliedriges Eisenkettchen mit einem silbernen Kreuz daran, um das sich eine geflügelte Schlage windet.
Das übrige ist bloßer stahl oder Holzperlenschmuck.

Um Jurys Taille liegt ein schwarzer Nietengürtel, sowie sie auch ein Nietenarmband um das rechte Handgelenk trägt.
Sucht man mit dem Blick weiter nach Details und eigenwilligen Accessoires entdeckt man den kleinen Silberpiercing in ihrem Bauchnabel - nur sichtbar wenn das Shirt einen Blick darauf freigibt.

Jurys Gesicht wirkt zart, gibt nichts von ihren vollen 22 Jahren Preis und wird von strubbeligem Haar gekrönt, das ihr wild vom Kopf absteht. Die rechte Seite ist schwarz, die andere blond gefärbt, wobei sich die farbigen Strähnen ein ums andere mal mischen und ins Gesicht fallen.
Ein Stück verdecken sie auch die Augen... ein Paar das so gar nicht zu dem übrigen Äußeren passen will: Bei einer solchen Aufmachung und der damit verbundenen Gesinnung erwartet man Trotz, Selbstbewusstsein und einen Zug Satire - doch Jurys Blick trägt tiefe Melancholie in sich. Ihre Augen sind so dunkel, dass man ihnen keine wirkliche Farbe zuweisen kann und oft geht ihr Blick einfach ins Nichts, scheint in Träumen zu hängen.
Ebensolch dunkle Wimpern und buschige, wenn auch zarte Augenbrauen lugen unter den Haarsträhnen hervor. Dafür wird das kleine Muttermal unter dem linken Auge des Mädchens sehr oft gänzlich vom Haar verdeckt.

Jury hat außerdem ein kleines Tatoo auf dem rechten Wangenknochen, das sich in Richtung Hals zieht: Es ist eine Schlage, gekrümmt in Form einer 2, nur das ihr Kopf ebenfalls nach rechts weist.

Geschichte

Sie lief immer weiter, immer Fuß vor Fuß, bis sie nicht mehr konnte. Der brennend stechende Schmerz in ihrer Seite griff nun langsam auch auf den übrigen Körper über und sie wurde langsamer. Ihre Schritte flauten zu einem regelmäßigen schwerfälligen Tapsen ab, in das sich bei jedem Fußaufsetzen ein helles „Kling“ mischte.
Sie selbst nahm das Klingen des Schellenbandes nicht mehr wahr... wann hatte sie es das letzte Mal getan?
Plötzlich kam sie ins Stolpern, taumelte mit sacht rudernden Armen noch ein Stück weit und schlug auf das Straßenpflaster hin. „Kling!“
Alles dunkel... schön grau ist die Welt, wenn man sie durch einen Schleier der Melancholie, mit der Schnauze auf dem Straßenpflaster betrachtet.
Warum nicht einfach liegen bleiben? Etwas hart.... von Bedeutung? – Eher nicht.
Wollte sie nicht eigentlich nach hause? – Warum?
Musik... oh ja, hier auf der Straße erreicht sie einen nicht... Nein.
Stumm richtete sie sich auf – "kling" – strich sich mit gespreizten Fingern durchs strubbelige Haar und stand einen Augenblick einfach so da. Hell und dunkel, blond und schwarz... ein wenig vermischen sie sich ja... warum auch nicht?
Sie bemerkte das der Regen ausgesetzt hatte, trotzdem, die Straße war nass und jetzt ist es ihr Shirt, die Hose, das Haar...
Frieden kann haftend und klebrig sein, seltsam, nicht? Das Peacezeichen auf ihrem Shirt hatte sich durch die Nässe an ihre Haut geschmiegt, kühl klebte der löchrige Stoff an ihr.
Stockend, fast betäubt sah sie an sich hinab, blinzelte und starrte auf ihre Füße – das Gesicht leicht verzogen verriet es für den Moment etwas hilfloses.
Die Augen dunkel, die Brauen erhoben zupfte sie das Kleidungsstück zurück und setzte sich wieder in Bewegung. { Ich bin dagegen, denn ihr seid dafür. Ich bin dagegen, ich bin nicht so wie ihr... } Leise klang die Melodie in ihrem Kopf – eine von vielen, nur eine die sie ablenkte von dem was war.
Den Blick leer nach vorn gerichtet begann sie die Strophe leise weiter zu singen. Die Hände in den riesigen Hosentaschen unterbrach nur das Schellenband um ihren Knöchel die Melodie mit leisem „Kling“ { Ich bin dagegen, egal worum es geht. Ich bin dagegen, weil ihr nichts davon versteht... }
Sie erreichte ihr Haus und ihre Wohnungstüre – ein dunkler Kasten wie die übrigen Häuser hier. Ihr Gesang flachte zu einem Summen ab, das sich augenblicklich stumm in ihren Kopf zurückzog, als sie mit dem Schlüssel die Tür öffnete und eintrat. Ständig umgeben von Musik – mehr brauchte sie doch nicht.
{ Ich bin dagegen, ich sag es noch einmal. Ich bin dagegen, warum, ist doch egal. } Sie steuerte die Treppe an und stieg langsam hoch, begleitet con der Melodie in ihrem Kopf und dem beständigen „Kling“. { Ich bin dagegen, auch wenn es euch nicht schmeckt, ich nenn es Freiheit, ihr nennt es Mangel an Respekt. } Ihr Blick schien durch die Stufen vor ihr hindurch zu gleiten, dann erreichte sie ihre Wohnung.
Bevor sie den Schlüssel zurückziehen konnte, wurde die Tür von innen aufgerissen.
{ Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit der ich euch gegenüberstehe... }
Wie immer verschwand die Melodie aus ihrem Kopf nicht völlig, sondern wurde leiser und machte der Stimme ihrer Mutter Platz...
„Jury!“ Wieder dieser Klang.. so unangenehm und schrill. Direkt versucht er in die Gedanken zu dringen, doch sie schirmte ab – wie immer.
„Oh mein Gott, wie siehst du aus Tochter? Glaub nicht, dass ich Lust habe deine Sachen immer so in die Wäsche zu stecken, wenn du dich so gern im Dreck wälzt.“
Jury senkte den Kopf leicht und sag zur Seite, die Lider gesenkt, waren es den Worten ihrer Mutter nicht möglich sich irgendwo zu setzten, sondern sie wurden verweht wie ein Schwall trockener Blätter. Halt doch endlich den Mund, alte Schreckschraube... wen interessiert’s denn?
Sie lächelte leicht, nicht sichtbar fast und zum größten Teil innerlich. „Ich bin gefallen.“ Keine Spur von Bitterkeit in der melodischen Stimme, nur ein Hauch von schläferner Emotion darin.
Unwahrscheinlich aber doch sah sie ihre Mutter kurz an, doch der Blick der dunklen Augen schein durch die andere hindurch zu gehen. „Passt schon... das trocknet wieder.“
Da. Ein leichtes Grinsen... und wieder die Hand im Haar. Fahrig vertrieb sie die farbigen Strähnen aus der Stirn, während das Mädchen wieder schwieg, zu Boden starrte, und sich leicht über die Lippen leckte.
Jurys Mutter betrachtete ihre Tochter kurz, hob eine Augenbraue leicht und legte ihrer Tochter zögernd eine Hand auf die Schulter. „Geht es dir nicht gut?“
Nun war ihre Stimme leise und besorgt. „Okay, gib mir das Hemd und leg dich etwas hin, klar?“
Wieder ein abwesendes Lächeln als Antwort. „Bin schon weg...“ Sie schlüpfte aus dem Shirt, die Bewegung melancholisch und roboterhaft. Die Mutter nahm es ihr ab und sah dem Mädchen besorgt nach, als es in ihrem Zimmer verschwand... „Kling, kling“...

Ihr Zimmer war mehr eine eigene Welt, als der dazugehörige Raum einer Wohnung. Düster war der Teppich, die Möbel und auch die übrige Einrichtung. Das Sonnenlicht wurde durch dunkle mächtige Vorhänge nach draußen verband, dafür tat die gedämpfte Lampe neben der Couch ihren Dauerdienst.
Von der eigentlich grauen Tapete war vor Postern und Plakaten nicht mehr viel zu sehen. Bands und einzelne Sänger starrten von den Wänden herab und beobachteten jeden, der das Zimmer betrat.
Die übrigen Stücke der Wand waren entweder mit Tüchern behängt, oder mit Grafitti-ähnlichen Zeichen und Schriftzügen verziert.
Und es war ein Dauerzustand des Chaos.
Jury nahm mit einer flüchtigen Bewegung die Fernbedienung auf, warf mit der anderen die Tür hinter sich zu und lies sich schwer auf die weiche Couch fallen. Ein kurzes Knopfdrücken und Rammstein erscholl laut aus der Anlage.
Sich in die Polster schmiegend schloss das Mädchen für einen Moment die Augen und rieb sich die nackten Oberarme.
Das erste Lied lies sie verklingen – ebenso das zweite. Dann zog sie sich endlich von der Couch hoch und trat zum Schrank. Mit verhangenem Blick griff sie einfach irgendein Hemd heraus – ein schwarzes Shirt in Übergröße – und schlüpfte hinein. So blieb sie noch eine Weile vor dem Schrank stehen, bis auch diese Lied verklungen war.
Langsam wandte sie den Kopf – sah zur Uhr und dann zu ihrem Terminkalender an der Wand. Sonst eigentlich recht leer war der heutige Tag eingekreist. Die Augen leicht verengt trat sie zu dem Planer hin und starrte auf die Markierung: „Punkrock Open-Air“ hatte sie dort vermerkt.
Oh ja richtig.. kurz schien ein Anflug von Verzweiflung in ihr hinauf zu kriechen, als sich ihr Gesicht fast schmerzlich verzog und sie die Hände in die Hosentaschen rutschen lies. Verdammt wie konnte sie DAS vergessen?? Ihr Finger stießen auf ein Stück Pappe – Die Eintrittskarte. Die Dunklen Brauen erhoben zog Jury sie aus der Tasche und blickte einen Moment unverwandt darauf.
Kein Problem... noch eine gute Stunde... Seufzend schob sie die Karte zurück, drehte die Musik lauter und verlies ihr Zimmer in Richtung Bad.
Dort betrachtete sie sich im Spiegel – zumindest schien es so – nahm etwas Haarlack und verteilte es in ihrem Haar.
Ihre Hände rutschten tiefer, strichen das Shirt glatt und sie bückte sich um das Schellenband um ihren Fuß fester zu ziehen – fertig.
Mit der selben ausdruckslosen Mine wandte sie sich ab und ging in ihr Zimmer zurück. Fast automatisch begann sie zu der Musik mit zu wippen, als sie sich ihre Tasche nahm, sie mit wenigen Kleinigkeiten füllte und umhängte.
Inzwischen war die CD im Spieler durchgelaufen und die Musik verstummte.
Jury löschte das Licht und ging.
Im Flur war es dunkel, und sie konnte ihre Mutter in der Küche räumen hören. Ihr Mutter war eine Person die makellos in das Konzept des Alltags passte. Unauffällig, freundlich – und mit ohnmächtigen Unverständnis für die Neigungen ihrer Tochter.
„Ich bin noch mal weg..“, rief Jury ihr noch zu, wartete nicht auf eine Antwort, sondern verlies die Wohnung. Im gehen steckte sie wieder die Hände in die Hosentaschen und lauschte eine Weile auf das „Kling“ des Schellenbandes – ihr Ziel war der Park.
Irgendwo auf dem Weg würde ihre Freundin sie schon noch aufgabeln, sie wusste es.
Und wirklich ging sie keine 10 Minuten, bis eine Hand von hinten ihr Schulter drückte. Jury blieb stehen und wandte sich lächelnd um. „Hi!“, begrüßte das Rothaarige Mädchen sie. Conni trug das Haar hüftlang und ihr natürliches Strohblond wandelte die Rotfärbung jedes Mal zu einem grellen rotorange Ton – Jury mochte ihn.
Blaue Augen trafen auf tiefes Dunkel, bevor ein zweites, leiseres „Hi“ als Antwort kam. Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an, und so auch hier... die beiden Mädchen hatten sich vom ersten Augenblick symphatisiert, auch ohne viele Worte. Conni nannte Jury scherzhaft „ihre böse Seite“, und im Gegensatz zu ihr war sie aufgeschlossen, pflegte einen großen Freundeskreis und war das, was man „aufgeweckt“ nannte. Jury fühlte sich wohl bei ihr, und Conni hatte in ihr eine Freundin wie auch eine seltsame Art von kleiner Schwester, um die sie sich kümmern konnte.
Die Hand entfernte sich von Jurys Schulter und Conni legte den ganzen Arm um die andere. Jury lehnte ihren Kopf an und schloss die Augen halb.
„Hey, aber nicht einschlafen, okay?“, grinste Conni und sie setzten sich wieder in Bewegung. Sie hatten ungefähr eine Stunde Weg vor sich, bis zur Konzertbühne und der Absperrung.
Einem zufälligen Beobachter musste das Mädchen Jury nun wie ausgewechselt erscheinen – schon nach einigen Minuten unterhielten die beiden sich locker, ab und zu unterbrach ein Lachen das Gespräch und kleine Gesten begleiteten die Worte...

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Charbild 1:

[http] mitglied.lycos.de/kitajia/Jury.jpg

Charbild 2:

[http] mitglied.lycos.de/kitajia/Jury%20Wall.jpg