Sevora Teldan von Alveon

Sevora Teldan von Alveon

Rasse: Celteri’es, Geschlecht: weiblich

Nickname: Sevora*

Beschreibung

Aussehen:
Sevora scheint von weitem eine beträchtliche Größe zu haben, auch wenn sie in Wirklichkeit gerade mal 1,6m klein ist. Sie ist von schlanker, geradezu zierlicher Statur. Ihr Gesicht, das durch das spitze Kinn und die Stupsnase geprägt ist, wird von lilafarbenen Haaren eingerahmt, in die weiße Strähnen eingeflochten sind. Besonders auffällig sind ihre dreieckigen Augen, in denen die Pupille fehlt und statt der Iris der Augapfel blau ist. Oft ist ihr wachsamer, freundlicher Blick etwas weltfern und trüb, so dass es scheint als ob sie die Augen von der irdischen Welt abgewandt hätte, um in ein höheres Reicht zu gelangen. Außerdem trägt sie ein Symbol zweier, gewellter, senkrecht stehender Striche auf der Stirn.
Ihre Kleidung besteht scheinbar aus einem blauen Tuch, das ähnlich einer Toga gewickelt ist und mit einem weißen Gürtel gehalten wird. Darunter trägt sie noch einen, einfarbig schwarzen Rock und kniehohe Stiefel weißer Farbe.

Alter: 28

Ausrüstung:
In den beiden Beuteln, die an ihrem Gürtel befestigt sind befinden sich etwas, das aussieht wie ein Talisman (ein Tischtennisball großer Stein, der mal blau, grün oder schwarz zu sein scheint), etwas Geld (kupfern und weißlich schimmernde Münzen), ein paar Kräuter (zum Heilen und für ein Elixier zur Erweiterung bestimmter Fähigkeiten), eine Schale, ein kleines silbernes Messer, eine Art Pendel und eine gläserne Kugel, die mit silber-rotem Rauch gefüllt ist. Außerdem trägt sie einen Stab aus schwarzem Metall bei sich, an dessen Spitze ein saphir blauer Stein thront.

Charakter:
Sevora ist sowohl aufgeweckt und wachsam als auch neu- und wissbegierig. Um sie wütend zu machen, bedarf es einigem, ist ihr Zorn aber einmal entfacht, ist sie nicht allzu schnell wieder zu beruhigen. Sie agiert meist bedacht und tut nicht viel ohne zwei Mal über die Folgen nachzudenken und versucht Gefahren zunächst einmal aus dem Weg zu gehen anstatt ihnen mit gezückter Waffe entgegen zu rennen. Allerdings scheint sie von einer Art Traurigkeit berührt zu sein, die tief in ihr ruht und ihre Gedanken bestimmt. Ansonsten ist sie verständig, sanftmütig und manchmal etwas ängstlich. So dass sie insgesamt geheimnisvoll und mystisch wirkt.

Fähigkeiten:
Sevora ist eine Seherin. Was nicht zwangsläufig heißt, dass sie die wirklich eintreffende Zukunft sieht. Viel mehr zeigen sich ihr alle Möglichkeiten, die eintreffen könnten. Darüber hinaus kann sie manchmal ausmachen welcher Weg zu welchem Schicksal führen mag. Manchmal hat sie auch plötzlich auftauchende Visionen, die sich ihr in verschlüsselten Bildern eröffnen und, die für sie meistens erst einen Sinn ergeben, wenn das Gesehene eingetroffen ist. Begrenzt verfügt sie auch darüber Energien auszumachen oder gar nach ihren Zwecken umzulenken.

Geschichte

Geschichte:
An einem Morgen, der für Sevora wie gewöhnlich mit dem Läuten der Glocken vom Turm begann, sollte sich ihr zukünftiges Schicksal entscheiden; bisher hatte sie bei ihren Eltern und ihren fünf Geschwistern in der kleinen Provinz Stadt Lecas gelebt und hatte wenig vom Geschehen der großen Welt, in der sie lebte (Elandria-Ses) mitbekommen, was nach der Meinung ihrer Mutter auch gut so war.
Doch da Sevora erst fünf Jahre alt war, konnte sie noch nicht verstehen, was dieser entsetzliche Krieg, der ganze Landstriche einfach auslöschte und mehr Leben kostete als sie aufzählen konnte, zu bedeuten hatte.
Das einzige was sie an Elandria-Ses interessierte waren die Seher, die im Alveon Turm lebten und das Schicksal der Welt prophezeihen konnten. Sie vermochte ihre Macht nicht wirklich einzuschätzen, doch sie musste groß sein, da jene darüber hinaus auch Energiestürme oder Gewitter erzeugen konnten.
Aus eben diesem Grund bewunderte sie die Seher. Mehr noch, sie wünschte sich eines Morgens aufzuwachen und das Symbol auf der Stirn zu tragen. Dieses zeigte allen, dass sie ein Wesen des Alveon Turms war, eine Seherin, eine Schicksalsprophezeiherin, jemand, der dazu bestimmt war, in die Hauptstadt Sendries zu kommen, um dort ihrer Bestimmung nach zu gehen. Dieses Symbol war nicht etwa erblich, sondern tauchte einfach im Alter von zwei bis fünfzig Jahren bei denjenigen auf, in denen jene Macht ruhte.
Damals hatte sie gelernt, dass man mit seinen Wünschen vorsichtig sein sollte, denn manchmal gingen sie in Erfüllung...
Ihre Mutter stürmte in das kleine Zimmer, in dem sie mit Terena und Livalia (ihren Schwestern) schlief. In ihrem Gesicht stand Schrecken und Angst und was ihr noch mehr Sorgen bereitete waren die Tränen in ihren Augen, die wie Kristalle, die tiefe Trauer widerspiegelten, schimmerten. So hatte sie ihre Mutter, die sonst so gefasst war, noch nie erlebt. Terena und Livalia waren wie sie hochgeschreckt.
„Du ... du“, stammelte sie und schaute Sevora entsetzt an. „Du hast das Symbol und sie ... sie wissen es ...“ Ihre Stimme drohte ihr zu versagen. Sevora sah sie überrascht an und fühlte über ihre Stirn. Wirklich befand sich dort das Zeichen der Seher.
„So früh ...?“, fragte sie und sah ihre Mutter ungläubig an. Plötzlich sprang sie auf und lief in deren Arme. „Ich möchte nicht fort ... ich möchte nicht fort ... ich will hier bleiben. Bitte, tu doch etwas ... ich möchte nicht fort!“, bettelte sie.
Doch es hatte keinen Zweck und das wusste sie genauso gut wie ihre Mutter. Die Abgesandten der Regierung kamen und holten sie ab, um sie in die Hauptstadt Sendries zu bringen und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Es war ihre Bestimmung, ihr Schicksal und demnächst würde sie die Wege der anderen sehen können. Warum hatte sie sich genau das gewünscht? Warum geschah es jetzt? Warum nur sie? Warum konnte sie nicht bleiben und ein ganz normales Leben in einer kleinen Stadt bei ihrer Familie führen?
Als sie am Abend im Alveon Turm ankam, wurde sie herzlich von den anderen Sehern - es waren gerade mal ein Dutzend, denn es gab sehr wenige, die über jene Gabe verfügten - begrüßt und Lentel wurde ihr zugeteilt, er würde sie lehren mit den Areles, den Machtverstärkern, in denen sie die Zukunft erblicken können würde, um zu gehen, um in die Zukunft sehen zu können und so dass ihre ohnehin schon bestehenden Fähigkeit verhundertfacht würden.
Die nächsten zehn Jahre waren eine düstere Zeit für sie. Sie war eine gehorsame und eifrige Schülerin, so dass Lentel sie niemals tadelte und genau deswegen machte er sich Sorgen um sie. Die anderen elf Seher waren freundlich zu ihr und ließen sie oft an den Areles mitarbeiten, obwohl sie als Schülerin nur damit üben durfte.
Tatsächlich aber spürten sie alle, dass Sevora tausend Mal lieber zu Hause wäre als an diesem Ort und hielten es für grausam ein Kind wie sie ihrer Familie zu entreißen. Doch nur auf diese Weise konnte sie ihre Gabe kontrollieren. Anderen Falls wäre sie wahrscheinlich unter ihrer Macht zusammengebrochen und wäre daran zu Grunde gegangen, weil sie nicht wusste wie sie sie steuern konnte.
Doch desto mehr Zeit verstrich, in der sie vorhersagte, wie der Krieg für Elondria-Ses zu gewinnen sei und ihre Feinde geschlagen werden konnten, je mehr überspielte sie ihre Trauer und lernte sie zu verdrängen, was jedoch nicht hieß, dass sie diese endgültig vergessen konnte.
Mit 21 wurde sie offiziell zur Seherin ernannt und arbeitete täglich fast zwölf Stunden daran, eine Möglichkeit für einen Sieg zu ersehen. Was sich nicht als sehr einfach erwies, da die gegnerische Seite ebenfalls über Seher verfügte und es sich daher praktisch nur um ein Duell zwischen eben diesen handelte. Es ging darum wer den besten Weg sehen konnte, der die meisten Vorteile brachte.
Sevora wusste genau, dass das Land Deses Elondria-Ses angegriffen hätte und dieses jeden einzelnen Bewohner töten würde - inklusive sie selbst - , weswegen sie nicht den Gedanken hegte, aufzuhören, den Sieg für sie zu bringen und damit am Krieg indirekt teilzunehmen.
Doch eines Tages als sie im Sternenzimmer - so wurde das oberste Geschoss des Alveon Turms, der nur aus einem Raum bestand, genannt, weil seine Decke gläsern war und des Nachts tausende Lichter vom Himmel hineinschienen - an einem der Areles (schwarze Steine, die ab und zu ihre Farbe ändern) arbeite, geschah ein furchtbares Unglück. Sie sah das unmittelbare, endgültige, unausweichliche Ende des Krieges. In etwa hundert Jahren würden die Kämpfe enden und das Land Deses würde siegen. Egal wie sehr sie forschte, wie sehr sie andere Möglichkeiten suchte, da war nur diese eine; das bittere Ende für Elondria-Ses.
Sie wollte das Areles ausschalten, sich ausruhen und erst einmal ihre Gedanken ordnen, bis sie dem Überwacher, Sindrian, der ihre Arbeit kontrollierte und die Ergebnisse an die Regierung weiterleitete, erzählte, was geschehen würde.
Doch das Areles ließ sich nicht ausschalten, egal wie sehr sie es versuchte. Das lag zum einen daran, dass sie erschöpft und müde und vor allem auch geschockt war und zum anderen daran, dass sich der sichtbare Weg, der sich ihr erschloss, noch nicht geendet hatte. Sie wusste, dass man nicht mitten drin abbrechen konnte, doch natürlich wusste sie auch, dass sie sterben würde, wenn sie den Weg zu ende verfolgte; es würde sie zu sehr ermüden.
Mit letztem Funken Kraft gelang es ihr, die Verbindung zwischen sich und dem Areles zumindest halb zu trennen. Nächsteres geschah so schnell, dass sie selbst danach noch lange brauchen würde, es zu verstehen.
Plötzlich glühte der Stein auf. Das grelle Licht flutete den ganzen Raum und schien noch von den Wänden reflektiert zu werden. Ein lauter Knall ertönte. Das Areles in ihren Händen würde so heiß, als würde es brennen. Sie blickte auf den Stein und stellte erschrocken fest, dass er schmolz! Doch sie konnte ihn nicht loslassen.
Sie schrie verzweifelt auf. Der schmelzende Stein brannte sich in ihre Haut und das Licht, das den Raum flutete wurde immer stärker. Sie presste die Lider aufeinander und doch war es grell und blendete sie.
In wahrscheinlich letzter Sekunde half ihr Diara, eine andere Seherin, die ihre Kräfte mit Lentel vereinte und die Verbindung zwischen ihr und dem Areles vollends trennte.
Der Stein hörte auf zu glühen, das Licht erlosch und Sevora fiel bewusstlos zu Boden.
Erst eine Woche später erwachte sie und die Folgen des Unfalls waren erschreckend: Ihre Hände waren verbrannt und Blasen und Eiter hatten sich bis zum Ellenbogen gebildet. Außerdem hatte sie eine Platzwunde am Kopf davongetragen, die davon herrührte, dass sie hart zu Boden geprallt war. Doch das allerschlimmste vor allem wenn man als Seherin arbeitete, war, dass sie erblindet war. Die grelle Helligkeit war so stark gewesen, dass ihr Augenlicht zerstört worden war.
Auch andere hatten leichtere Verletzungen davon getragen, doch jeder bemitleidete nur sie um ihr Schicksal. Man versuchte sie aufzuheitern, doch es half nichts. Und es kam noch schlimmer; Eridian, ein anderer Seher, gab zu, diesen Weg bemerkt zu haben. Doch anscheinend hatte er ihn für zu unwahrscheinlich gehalten, um ihn zu melden. Hätte Lentel sie nicht zurückgehalten, wäre sie ihm bei diesen Worten an die Gurgel gesprungen.
Nachdem sie sich erholt hatte - die Verletzungen waren größtenteils geheilt; nur hässliche Narben an den Händen und die Erblindung war geblieben - , traf die Nachricht ein, die sie jeden Tag erwartet und gefürchtet hatte: Ihre Zeit als Seherin war beendet. Wie hätte sie auch weiter machen können? Sie konnte nichts mehr in den Areles sehen. Sie war blind!
Man schickte sie einfach in einen Wald, der weit genug entfernt war, damit niemand von dem Unglück, für das sie der Beweis war, erfahren konnte. Denn Sindrian wollte nicht, dass jemand wusste, dass der Umgang mit den Areles gewisse Risiken barg. Wüsste die Regierung davon, sie würde den Sehern die Arbeit damit verbieten und das musste nach seiner Meinung dringend verhindert werden. Allen anderen Sehern wurde erzählt, man hätte sie nach Hause geschickt, denn diese hätten sie ausfindig gemacht und ihr geholfen oder hätten den Unfall gemeldet, hätten sie gewusst, was mit solchen wie Sevora geschah.
Ihr Schicksal kam einem Todesurteil gleich; allein und blind in einem Wald, den sie nicht kannte. Das einzige was man ihr mitgegeben hatte war das Areles, mit dem der Unfall geschehen war und das diesen vermutlich nicht überstanden hatte. Doch ihr Wille zu überleben war stark und die Hoffnung, dass sie dem Tod entgehen würde, unzerstörbar.
Sie schaffte es, sich an die Erblindung zu gewöhnen, sich selbst Essen zu beschaffen und eine Art Behausung zu errichten, in der sie sowohl Schutz vor der Kälte der Nacht als auch vor wilden Tieren fand.
Zu ihrem eigenen Erstaunen konnte sie sogar wieder voraussehen. Wenn sie allerdings das Areles, das den Unfall zwar leicht beschädigt, aber im großen und Ganzen heile überstanden hatte, in die Hände nahm, sah sie jedoch nicht in dem Stein die Zukunft - wie auch? - , sondern in ihrem Kopf.
Zum Teil gelang es ihr auch, ohne das Areles zu arbeiten und sie wusste, dass ihre Fähigkeiten angestiegen waren. Vielleicht war es einfach der Wille, zu überleben und der Welt zu zeigen, dass sie nicht nutzlos war, nur weil sie sowohl das Augenlicht als auch den Beruf als Seherin verloren hatte, der sie animierte immer besser zu werden.
Und je mehr Zeit verstrich, desto besser kam sie mit ihrem Schicksal und der Tatsache, dass sie nichts sehen konnte zurecht; sie hatte sich zuerst einen Stab gestohlen (aus einer Lieferung, die für die Regierung bestimmt war), mit dem sie die Umgebung ertasten konnte und schließlich erlernt mit ihrer Fähigkeit bestimmte Energien zu erkennen und sie im Kopf zu Lebewesen oder Bäumen zu formen.
So hatte sie schließlich damit begonnen ihre Eltern zu suchen. Da sie den Namen des Dorfes nicht kannte, erwies sich dieses Vorhaben als sehr schwierig und vor allem durfte sie nur nachts reisen, denn ansonsten hätte man aufgrund des Symbols erkannt, dass sie Seherin war und hätte sie zum Alveon Turm gebracht. Und sie hatte gesehen, welches Schicksal sie dort erwartete. Um Beweise zu vernichten hätte Sindrian sie umbringen lassen ...