Jaffolina Odamur

Jaffolina Odamur

Rasse: Banshee, Geschlecht: weiblich

Nickname: Jaffolina

Beschreibung

Beschreibung

Jaffolina ist vom Erscheinungsbild eher unauffällig. War sie immer und ist es jetzt auch noch. Ihre ehemals grasgrünen Augen haben eine kobaltblaue dunkle Färbung angenommen und haben so viel Leben wie eine Glasmurmel in sich. Die kastanienbraunen Haare sind etwas länger als schulterlang und werden von einer roten Schleife zusammengehalten. Außer dem fliederfarbenem Kleid ist dieses Schleifchen der einzige Farbtupfer an ihrer blassen Figur.
Die Blässe wirkt nicht gänzlich unnatürlich, sie ist viel zu Eitel um ihre Tarnung dahingehend schleifen zu lassen, doch wirkt sie dadurch sehr zerbrechlich und fragil. Auf leichten beige gefärbten Sandalen und dem luftigen Kleid wirkt sie vielleicht etwas deplaziert im Wald.
Jaffolina ist einen Meter vierundsechzig groß, obwohl man das eigentlich nicht gerade groß nennen kann. Durch die Verwandlung hat sie zwar ihren Körper wieder zurückerhalten, doch ihre Stimme ist nicht mehr so, wie sie es gewohnt war. Sie spricht sowohl auf der akustischen, als auch auf der spirituellen Ebene, als würde ihr Körper manchmal etwas anderes sagen, als es ihr Geist wollte. Ihre Stimme ist kaum mehr als ein flüstern, ein säuseln im Wind, knapp oberhalb der Hörgrenze und dabei ist es egal, wie nah oder wie fern sie von einem ist. Begleitet wird ihre Stimme von einem Geisterhaften Nachhall *…hall…*.

Ihr Gesichtsausdruck ist meist etwas entrückt, doch sobald sie auf etwas aufmerksam wird, kann sie kaum etwas von dem Ablenken was ihr Interesse erweckt hat. Denn es gibt einen Grund warum sie nach ihrem Tode diese Existenzebene nicht verlassen hat. Unermüdlich ist sie auf der Suche nach dem Bösen. Niemals ruhen wird sie bei ihrer Aufgabe die Wesen der Finsternis aufzuspüren, denn sie hat ihnen Rache geschworen. Vor ihrem Tode hatte sie sich dem okkulten gewidmet und hatte das Böse an sich studiert um hinter die Geheimnisse um das Gleichgewicht zwischen den Kräften zu gelangen, doch kaum nach ihrem dreiundzwanzigsten Geburtstag fiel sie einem Diener der Dunkelheit zum Opfer. Seitdem blieb ihre Seele rastlos, bis sie in ihre jetzige Daseinsform übergegangen war.
Ihr Ziel ist es nicht Wesen des Bösen zu eliminieren. Dann wäre sie wohl kaum besser als jene. So zumindest ist es ihre Meinung. Nein, sie nutzt ihre neu gewonnen Fertigkeiten um den Wesen der Dunkelheit eine Lektion zu erteilen. Sie bereuen zu lassen, sie die Qualen, die sie anderen antaten am eigenen Leib zu spüren lassen.
Sie versucht unter Ausnutzung ihrer Fähigkeiten in den Geist der Personen einzudringen und durchleuchtet sie nach ihrer Vergangenheit und was sie bis dato taten. Dies tut sie um zu erfahren ob die betreffende Person ein Kind der Unschuld, oder der Verderbnis ist. Für gewöhnlich geht sie dabei sehr behutsam vor. Unspürbar für die meisten Wesen, doch sofern sie merkt, dass sich jemand ihr verschließt bohrt sie härter nach. Ihr ist es egal aus welchem Grund man sich vor ihr verstellt, was für sie oberste Priorität hat ist, dass sie erfährt ob ein Wesen des Lichts, oder der Dunkelheit ihren Pfad gekreuzt hat.
Sie, als Rache- oder Todesgeist steht ja selbst mehr auf der dunklen Seite, doch haben sich ihre Prinzipien bis nach dem Tod so weit erhalten, dass sie nicht grundlos auf andere Wesenheiten los geht. Vielmehr hat sie ihr Dasein als Untote dahin gebracht, dass sie ihrer Aufgabe mit einer Skrupellosigkeit nachgehen kann, die sie sich als lebende nie angemaßt hätte. Das beinhaltet leider auch, dass sie durchaus Willens und in der Lage ist gewünschte Informationen von unbedarften Personen zu fordern.

Mittlerweile bin ich ja mit mir ins reine gekommen. Vor allem mit der Magie, die der Lich in mich geimpft hat. Zwar wollte ich die Ewigkeit alleine mit mir und meinem Kadaver verbringen, aber so als Banshee mit ein wenig Eismagie ist ja auch nicht so übel, wie ich gedacht habe. Auf alle Fälle habe ich gelernt, wie man die Magie kontrollieren kann und glaubt es oder nicht. Man kann echt Klasse Eisskulpturen damit zaubern. Ich habe mich erst einmal an etwas kleinem versucht und das Resultat ist eigentlich ganz passabel, denn seit neuestem habe ich eine kleine Puppe bei mir. Ja eine Puppe und wehe ihr lacht. Auch in meinem Alter hat man noch so kleine kindliche Laster. Sie ist etwa 30 Zentimeter hoch und wie bereits erwähnt aus purem Eis gefertigt. Damit sie nicht einfach so aussieht wie ein geschnitzter Eiswürfel, habe ich die Flächen, wo sie Kleidung trägt und bei den Haaren das Eis mattiert. Es wirkt an diesen Stellen also etwas milchig und ist nicht mehr durchsichtig dort. Gibt dem ganzen ein realistischeres Aussehen muss ich sagen. Um das Maß noch voll zu machen, habe ich ihr so kleine Libellenartige Engelsflügelchen verpasst, welche etwas schräg nach hinten weggehen. Diese zarten Flügelchen habe ich ganz sicher nicht mattiert. Im Gegenteil. Diese schillern in allen Regenbogenfarben, wenn auch nur ein wenig Sonnenlicht auf diese fällt. Ich habe mein Schätzchen Colette genannt, aber was interessiert euch schon der Name einer Puppe.

Aber man nimmt sie nicht nur auf der optischen Ebene wahr, auch auf der spirituellen, oder für andere Auralen Ebene kann man sie spüren. Für die meisten nicht übersinnlich veranlagten Wesen spürt man nicht mehr als ein sachtes frösteln in der Seele, wenn sie in der Nähe ist und oftmals noch nicht einmal das. Da müssen Wesen, die nicht auf das Auren spüren trainiert sind schon recht sensibel sein, oder Jaffolina muss sich anstrengen um auf diese Art ihre Anwesenheit zu offenbaren. Aber warnen muss ich die, die Nur zu gerne ihre Fühle in die Welt hinaus strecken. Diese sollten aufpassen, dass ihre Seele, oder was auch immer sie noch davon besitzen, keinen Gefrierbrand bekommt, denn ihre Aura, sollte sie ungedämpft wahrgenommen werden ist eisig! Sie ist so kalt wie das ewige Eis im hohen Norden. Stellt euch einfach vor, dass euer Hirn auf solch einen Eisberg gelegt wird, so fühlt es sich an, wenn man zu sehr versucht ihre Anwesenheit zu spüren. Diese Ausstrahlung auf der Metaebene ist eigentlich auch der Grund, warum die meisten Wesen bei ihrer Anwesenheit überhaupt frösteln, denn Obwohl ihr Körper so kalt ist, als bestünde sie gänzlich aus Eis, strahlt dieser bei weitem nicht so stark wie ihre Geisterhafte Aura. Man kann einen Meter von einer Statue aus Eis stehen und kaum etwas von der Kälte fühlen, aber wehe man versucht die Gedanken an sie zu binden.

Was jetzt ganz neu ist

Auf ihrer Stirn zeichnet sich jetzt eine helle Narbe in Form eines zehnzackigen Sternes ab, der von Spitze zu Spitze einen Durchmesser von 10 Zentimetern hat. Die obere Spitze wird von ihren Haaren verborgen und die untere endet auf Höhe ihrer Nasenwurzel. Von links nach rechts erstreckt sich die Narbe etwa von Auge zu Auge. Wenn ihr wissen wollt wie sie sich diese Verletzung zugezogen hat, dann müsst ihr unten in die Story schauen, das letzte Kapitel dreht sich um diese Geschichte.


Fähigkeiten (Wie sie selbst sich nun sieht)

Also ich kann euch sagen, Tod zu sein ist gar nicht mal so schlecht, wenn man davon mal absieht, dass ich in etwa so lebendig wie eine Eisskulptur wirke und auch das atmen vermisse ich schon ein wenig. Seit ich wieder in meinem alten Körper bin habe ich sogar wieder Gefühl in den Zehen. Sie sind verdammt kalt! So kalt wie der Rest meines Körpers. Als ich wieder grade auf meinen Beinen stehen konnte, wollte ich mir doch glatt einen Stab zum wandern schnappen, aber denkt ihr ich habe das Ding vernünftig anheben können? Ich bezweifle, dass ich jemanden ohne Anlauf überhaupt wegschubsen könnte… auch habe ich gemerkt, dass ich wärme nicht so schätze. Es ist mir zwar recht unangenehm kalt, aber mich zu wärmen ist noch unangenehmer, also bleibt mir fern mit heißen Sachen!
Es kann aber nicht nur Nachteile am Leben nach dem Tod geben, so haben sich meine außergewöhnliche Psychische Fähigkeiten nach meinem ableben keinesfalls verflüchtigt, sondern eher noch verstärkt. Schon vorher konnte ich kleinere Dinge Kraft meiner Gedanken bewegen und hatte es jetzt soweit gebracht mit meiner unmittelbaren Umgebung nur Dank meiner Geisteskraft zu interagieren. Als ein Wesen, welches nur Kraft seines Willens existiert kann, bin ich wohl in der Lage in die Gedankenwelt anderer einzudringen und zu sondieren. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ich als Banshee ja sogar komplett den Willen eines Opfers rauben kann. Diese Besessenheit erfordert sehr viel an Kraft und Energie und die Person muss entweder über eine relativ schwache psychische Abwehr verfügen, oder muss vorher soweit geschwächt werden um ihr die Kontrolle zu ermöglichen. Das habe ich zumindest mal gehört, wird sich noch zeigen ob es auch klappt.
Prinzipiell werde ich wohl davon absehen die Besessenheit zu nutzten, aber kann es meiner Aufgabe wohl nur dienlich sein, dass ich diese Gabe sozusagen „von Hause aus“ schon besitze.
Mein Element ist das Eis und die Magie dementsprechend, doch macht es viel mehr Spaß die Magie auf subtilere Art zu nutzen. Blenden, täuschen, Illusionen. Dafür ist das Eis wie geschaffen. Ich hoffe mal nicht, dass ich die Magie mal im Kampf benutzen muss, aber da wird mir sicher auch etwas einfallen. Ernstlich verletzen will ich niemanden. Läutern, ja das hört sich doch besser an.
Fluchen, oh ja. Fluchen das kann ich! Tödliche Flüche? Nein, dass ist nicht mein Stil, sonst kann ich gleich alles killen, was mir vor die Flinte läuft. Ich gebe zu, dass sich seit meiner Verwandlung ein gewisser Hang zum Sadismus entwickelt hat, dass schlägt sich auch in meiner Kreativität für Flüche nieder. Ein Fluch ist für mich eine Strafe, ein Läuterungsmittel und wird deshalb nur über Sünder verhangen. Je nach „schwere“ der vergehen, können die Flüche schwach und von kurzer Dauer sein, oder ich webe ein besonders haftendes Urteil um den oder die gerichtete für bis zu einer Woche zu quälen und ihre Schandtaten bereuen zu lassen.
Okay, das Meiste habe ich eh nur gehört und ich muss erst einmal ausprobieren, ob und was ich davon alles wirklich kann und wer weiß, vielleicht lässt sich ja noch das ein oder andere zusätzlich erlernen.

Geschichte

Schon seit Stunden lief sie durch den Wald. Zumindest sagten ihr dies ihre brennenden Lungen. Die Sonne war schon vor geraumer Zeit unter gegangen und sie sah kaum die Hand vor Augen, geschweige denn die Äste und Zweige, welche mit monotoner Beharrlichkeit und noch weniger Mitleid immer wieder auf ihren geschundenen Körper einpeitschten. Gehetzt sah sie sich nach ihrem Verfolger um. Doch außer das Gefühl der Angst konnte sie von ihm nur noch das beständige Schnaufen vernehmen.
In eine hohe Wurzel, die sie wohl, so erschöpft wie sie gerade war, noch nicht mal bei Tage bemerkt hätte, verfing sich ihr Fuß und sie fiel mit einem spitzen Schrei zu Boden. Hektisch versuchte sie sich wieder aufzurichten und sich aus der Unbarmherzigen Verankerung zu lösen.
Taumelnd kam sie wieder auf die Füße und nur die Tatsache, dass sie ihr Gleichgewicht mit einem stolpernden Schritt wieder auffangen musste, bewahrte sie vor einem schrecklichen Ende durch die Pranke die dort durch die Luft zischte, wo nur Augenblicke zuvor sich ihr Kopf befunden hatte.
Sie schrie entsetzt auf, als sie keinen Meter von dem schrecklichen Ungetüm stand, welches sie nun schon seit Anbruch der Dämmerung hetzte. Ihr Verstand währe wohl zerbrochen, wenn sie das gräuliche Biest in all seiner Schrecklichkeit hätte sehen können.
Die Augen, aus denen es sie wild und geifernd anstarrte, waren so schwarz, dass sie sich deutlich von der Dunkelheit der Nacht abhoben. Eingebettet in ein diabolisches Gesicht, dessen drahtiges Fell die schwärenden Wunden darunter eher zu betonen, denn zu verbergen schien.
Ein kehliges Bellen entfuhr dem Biest, als es seinen Unmut über seine verfehlte Beute Luft machte und die Klaue hieb ein weiteres Mal nach ihr. Reflexartig zuckte sie zurück, doch diesmal war ihr das Glück nicht hold gewesen. Schmerzhaft fuhren die gebogenen Krallen über ihr Gesicht und hinterließen blutige Streifen zerrissenen Fleisches.
Mit einem gequälten Schrei prallte sie zurück und wirbelte herum um diesem Ungeheuer endlich zu entkommen. Jede Faser ihrer Seele schrie ihr zu sich so schnell wie möglich von dem Wesen zu entfernen, welches scheinbar nur dafür existierte die Lebenden zu quälen und zu töten.
Halb blind vor Schmerz und Angst torkelte sie weiter zwischen den Bäumen und Büschen hindurch und brachte sogar noch eine erstaunliche Distanz zwischen sich und ihrem Peiniger bevor sie hörte, dass sich das Monstrum wieder anschickte die Verfolgung aufzunehmen. Auf grotesk kurzen Beinen pflügte es einfach durch Unterholz dem sie mühsam hatte ausweichen müssen und holte mit jedem hoppelndem Schritt weiter auf, so dass ihr anfänglicher Vorsprung zusammenschmolz wie ein Schneemann in der Frühlingssonne.
Sie getraute sich gar nicht mehr, sich umzublicken und so sah sie auch nicht mehr, wie das Biest die letzten drei Schritte in einem mächtigen Sprung zurücklegte und ihr die Klaue quer über den Rücken schlug. Mit einem gellenden Schrei auf den Lippen ging sie wieder zu Boden und wollte wimmernd weiter kriechen.
Kurz darauf wurde das wimmern von grässlichen Reißgeräuschen und dem triumphierenden Bellen des Monsters abgelöst und nur Momente später trat eine unnatürliche Stille ein die noch nicht einmal mehr von den schleifend hoppelnden Schritten des Untiers durchbrochen wurde.


Dies ist die letzte Erinnerung die ich habe bevor ich getötet wurde. Früher war ich eine ganz normale Studentin. So normal man eben sein konnte, wenn man Studienkurse, die sich mit Paranormalen, Okkulten und Mystischen Themengebieten befassten, belegte.
Jaffolina haben mich meine Eltern genannt und ja, sie hatten damals einen mächtig in der Krone, als sie mir diesen Namen gaben. Deshalb sage ich meinen Freunden auch, dass sie mich Lina nennen sollen, mit Foli kann ich zur Not auch noch leben, obwohl, jetzt ist das auch eigentlich egal...
Nicht, dass ich sonderlich viele Freunde gehabt hätte, die dieses Angebot hätten überhaupt nutzen können. Denn obwohl ich nicht unattraktiv war, meinte ich zumindest, habe ich mich nie sonderlich darum bemüht gesellschaftsfähig zu sein.
Viel lieber hatte ich mich immer hinter meinen Büchern verkrochen und so getan, als würde ich die Blicke um mich herum nicht bemerken.
Ich habe mich dem Studium des Paranormalen verschrieben, weil meine Eltern durch eben jene Vorgänge verunglückt waren, oder sollte ich besser sagen ermordet, wenn ich so an mich zurückdenke?
Es wurde zwar von allen behauptet, dass es ein tragisches Flugzeugunglück war, aber ich weiß es besser! Mir kann niemand erzählen, dass ein Blitz das Flugzeug hatte zum Abstürzen bringen können, wenn es ein Wetter war an dem man normalerweise hätte zum grillen fahren können.
Ich hatte es sogar schon geschafft meinen Geist von meinem Körper zu lösen und Dinge mit ihm zu manipulieren. Das es das erste Mal klappte, war kurz bevor ich zerfleischt wurde…
Ich dachte ich wäre endlich bereit tiefere Nachforschungen über den mysteriösen Tod meiner Eltern anzustellen, als ich bei meinen Recherchen von diesem … diesem Unding angegriffen wurde.
Das Vieh war einfach viel zu stark für mich gewesen. Ich habe ihm zwar alles entgegengeschleudert, was sich irgendwie als Wurfobjekt hatte nutzen lassen und glaubt mir, es waren ganz schön schwere Dinge dabei, aber es hatte einfach nichts genützt…
Letztendlich musste ich fliehen, meine Kraft reichte einfach nicht, um es auch nur Ansatzweise aufzuhalten, geschweige denn zu stoppen…
Ich rannte wie noch nie zuvor in meinem Leben und dafür, dass ich mich immer recht gerne vor Sport gedrückt habe kam ich sogar ziemlich weit. Es ist schon erstaunlich welche Kräfte die Todesangst einem verschaffen konnte. Todesangst…
Ich weiß gar nicht mehr wie lange ich bis zu meinem Tode gejagt wurde. Mir ist noch schleierhaft vor Augen wie ich durch ein Loch im Zaun eines alten Betriebsgeländes schlüpfte, ehe das Monster durch diesen hindurchfegte, als sei dort nicht rostiger Maschendraht, sondern allenfalls brüchiges Papier.
Meine Flucht führte mich schnell in den nahen Wald, da ich hoffte, das Mistvieh dort abschütteln zu können. Woher sollte ich wissen, dass es mich riechen konnte wie ein Bluthund? Wenn ich nicht schon so verzweifelt gewesen wäre, ich wäre schon an meiner Angst gestorben…
Ich erinnere mich noch genau wie eine spürbare Bedrohung von dem Scheusal ausging, als reiche seine bloße Anwesenheit schon aus um Leben zu vernichten…
Ich bin mir immer noch nicht sicher, was im Moment meines Todes eigentlich geschah. Die widerlichen Krallen fraßen sich einen Weg durch meinen Leib und rissen mein Bewusstsein aus den Überresten meines Körpers, aber anstatt in das Jenseits einzugehen schwebe ich hier so nutzlos herum und schaue auf meinen zerfetzten Körper.
Wenn da nicht die Tatsache wäre, dass da mehr Einzelteile als ganze Stücke herumliegen wäre das Bild eigentlich ganz hübsch. Also ich mit meinem fliederfarbenem Kleid, dem schulterlangen braunen Haaren, welche durch ein schmuckes rotes Schleifchen gehalten wurden und den leichten beigen Sandalen.
Gut, einige sagen vielleicht ich habe keinen Geschmack, aber mir gefällt es. Außer, dass in meine grasgrünen Augen das pure Entsetzen eingebrannt ist. Ja. Das und halt der Umstand, dass nichts mehr an der Stelle lag wo es hingehörte.
Ist das eigentlich normal, dass man seinen Tod so Anteilslos hinnimmt, wenn man bereits Tod ist? Also ich meine, schließlich betrifft das einen doch ziemlich unmittelbar oder?
Ich für meinen Teil finde da nichts schlimmes mehr daran Tod zu sein, aber was mich wurmt ist, dass ich nicht mehr den Tod meiner Eltern aufklären kann und auch solche Biester nicht mehr dran hindern anderen Menschen solche Untaten anzutun…
Ich habe das Gefühl schon seit einer Ewigkeit hier an diesem Ort des Grauens zu hocken. Ab und an spielt mal eine Windbrise mit den Resten von meinem Kleid, aber kommt mal ein Polizist, oder auch nur ein Wanderer vorbei?
Nein!
Warum auch? Wurde hier ja nur eine unschuldige Studentin auf das gräulichste abgeschlachtet. Kein Grund da mal einen Suchtrupp loszuschicken oder so…
Was mich aber doch sehr verwundert ist, dass sich an meinem Kadaver, man bin ich fies zu mir selbst, nicht das Geringste Verändert. Nicht ein Tier kommt um daran zu knabbern und selbst die Käfer scheinen mich zu verschmähen, das sonderbarste ist aber, dass sich die Umgebung ständig verändert.
Ich bin ja selten in den Wald gegangen, aber gewöhnlich wachsen die Bäume nicht so in zwei Minuten aus dem Boden und sind in unseren Breitengraden auch in den seltensten Fällen Palmen, oder irre ich da?
Nach ein paar Ereignislosen Ewigkeiten, so schien es mir, passierte dann doch etwas. Ein bläulich schimmerndes Licht traf auf meine Geisterhaften Augen und ich wunderte was das nun war. Das Blaulicht einer Streife? Wurde ja wohl mal Zeit. Doch als das Leuchten stärker wurde und wabernd auf und ab schwebte, war ich mir nicht mehr so sicher, dass ich jetzt endlich zu meiner letzten Ruhe getragen werden konnte.
Vielmehr schwebte ein halbes Skelett durch den Wald und hatte wohl als Ziel meine sterblichen Überreste…
Ich hatte ja schon erwähnt, dass es mir bereits zu Lebzeiten gelungen war, Dinge Kraft meines Willens zu bewegen und das hatte ich in meiner Zeit als Geist immer weiter verbessert. Klar, wollte ich nicht so einen knochigen Kerl an mich heranlassen, aber irgendwie haben wir uns dann einigen können.
Die Einigung bestand darin, dass ich versuchte ihm mit Händen und Füßen meinen Unmut über seine Anwesenweit kund zu tun. Versucht mal als ein Körperloses Wesen auf jemanden einzuschlagen… Klar, ich habe ihm alles was ich an Geisteskraft hatte entgegengeschleudert. Geisteskraft… wie originell…
Sogar einen Stein habe ich ihm an den hohlen Schädel gedonnert, obwohl gedonnert wohl das falsche Wort ist. Mit einem Wattebällchen hätte ich wohl mehr Schaden angerichtet … Hätte man mir nicht vorher sagen können, dass der Geist auf das Fleisch als Stütze angewiesen ist um einen Rückhalt für die mentale Kraft zu haben?
Übrigens, der abgemagerte Kerl heißt Fran Horas und machte mich schlussendlich zu dem, was ich jetzt bin. Eine Banshee, oder Todes und Eisfee.
Hm, auch nicht schlecht, wenn man die Alternativen betrachtet. So habe ich noch einen relativ freien Willen und kann machen was ich möchte und was ich will, das weiß ich mittlerweile recht genau.
Ich werde alle Wesen jagen und eine Lektion erteilen, die es sich zum Ziel gesetzt haben anderen Leid und Qualen zuzufügen! So als Geist, Untoter, oder was auch immer wird das bestimmt auch leichter als in einem schwächlichen menschlichen Körper…

Eigentlich bin ich ja relativ aufgeweckt, aber seit ich Tod bin …
Nun ja, wenn ihr euch immer wieder daran erinnert, wie es war, als euch förmlich das Fleisch von den Knochen gerissen wurde, dann kann man ab und an mal in Melancholie verfallen nicht? Außerdem, so als Banshee habe ich schließlich einen Ruf zu verteidigen und es macht einfach mehr Spaß als eine klagende Seele aufzutreten, obwohl ich ja auch anders könnte.
Vielleicht mal, aber jetzt wird es finster für die finsteren Wesen, denn ich bin wieder da!

Ihr Kampf mit Fran Horas (aus ihrer Sicht)

Ich habe es endlich getan! Ich habe diesem ekelhaften Knochenkalle von Fran Horas gehörig die Meinung gesagt. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mehr seine Untergebene sein will und dass ich nicht einfach jedes Leben auslöschen will, weil er das so sagt.
Gut ich habe es ihm gesagt, aber begeistert war er nicht so recht davon (kann man begeistert sagen, wenn es sich um Untote handelt?). Nein überhaupt nicht und seine neueste Errungenschaft, Nadine heißt sie, war wohl auch nicht so recht darüber erfreut.
Lange Rede kurzer Unsinn. Es kam zum Kampf zwischen uns dreien. Der Hohlkörper Fran, seine neue Eisvampirin Nadine und ich.
Nadine war mal ein nettes Mädchen, denke ich zumindest, zumindest bis zu dem Zeitpunkt an dem ich sie eingefroren habe und sie von Fran Horas wiederbelebt wurde, jetzt jedoch…
Fran hatte für seine Strafaktion, die gegen mich und Nadine gerichtet war, einen wirklich heftigen Hagel beschworen, mit heftig meine ich Hagelkörner in der Größe von Hunden und dann hat er Nadine auch noch eingeredet, dass ich Schuld an dem Hagel bin. Kann man sich das vorstellen? Der Beschwört einen Hagelsturm und sagt es wäre meine Schuld? Auf alle Fälle hatte ich dann die beiden gegen mich…
Nicht genug, dass ich ein paar dieser Brocken abbekommen habe, man kann sich sicher vorstellen wie ich nun aussehe, nein, jetzt steckt mir auch noch der Rapier von Nadine in der linken Schulter.
Ihr wisst ja, halbverfaultes Fleisch ist nicht sonderlich widerstandsfähig und so hat sie durch mein Schulterblatt hindurch die Klinge etwa 10 Zentimeter in meinen Körper getrieben. Ich muss zusehen, dass ich das Ding wieder los werde, aber eine hübsche Narbe wird schon bleiben, die werde ich aber wie den Rest meiner körperlichen Schäden wohl noch unter meinem Kleid verstecken könne, wozu ist man Jahrelang Geist gewesen und kennt sich mit ein paar Illusionen aus nicht?
Ich habe schon erzählt dass ich verloren habe? Okay nicht so direkt, also ich für mich selber sehe mich schon als Siegerin, wobei der Sturschädel Fran wohl was anderes erzählen wird. Warum? Na das werdet ihr sehen, wenn ihr mir mal auf meine Stirn guckt.
Der hat mir so was wie einen Polarstern in die Stirn eingedrückt. Könnt ihr euch so in etwa vorstellen. 10 zackig war das Ding und von Spitze zu Spitze auch etwa 10 Zentimeter lang. Ja und das Ding… Das hat sich durch meine Stirn in den Kopf gedrückt. Ich kann euch sagen, dass das wirklich verdammt weh getan hat. Ich wusste dabei noch kaum wo oben und unten ist und das in meinem eigenen Körper!
Die Konturen zeichnen sich jetzt als noch hellere Narbe auf meiner Stirn ab. Der eine Strahl geht von links nach rechts fast bis wieder an die Ränder meiner Augen, so von der ungefähren Position halt und der eine strahl der von oben nach unten verläuft verschwindet oben unter meinen Haaren und geht so ziemlich bis zu meiner Nasenwurzel herunter.
Ob ich das Ding als Tätowierung verkaufe? Na wird schwer, aber die Narbe wird wohl ewig bleiben, so als sein Zeichen des Sieges über mich. HA! Der wird sich noch wundern, so leicht werde ich nicht klein Beigegeben und wenn der aus meinem gesamten Körper eine Sternenkarte macht.

Was weiterhin geschah. Ihr Treffen auf Fran, kurz bevor ihr Fluch eigentlich vorbei sein sollte.


Ich glaube beim letzten Mal habe ich es echt übertrieben. Nicht nur, dass ich dem Knochensack allerlei unschöne Kosewörter an den kahlen Schädel geworfen habe, nein ich musste auch noch seinen Künstlerstolz mit dem Meißel bearbeiten. Ergo, was glaubt ihr hat der Knochenmarkschwundpatient mit mir gemacht?
Richtig!
Der hat mir glatt wieder sämtliche Magie aus dem Körper gezogen. Jetzt liegen meine sterblichen Überreste wieder ziemlich allein und verloren im Wald herum. Mal schauen, ob sich wieder kein Käfer an den herantraut, verübeln würde ich es denen nicht, wenn die wieder keinen Meter an mich herangehen. Letztes Mal waren ja noch nicht einmal die Pflanzen mehr um den Ort meines Todes gewachsen…
Aber wenn der senile Sack nun glaubt mich vernichtet zu haben, dann hat er sich aber ganz gehörig selbst gegen das nicht mehrvorhandene Schienbein getreten!
Wenn der wüsste, dass ich Colette so präpariert habe, dass sie meiner Seele als Gefäß dienen kann!
Ha!
Jetzt muss ich es nur noch hinbekommen, dass ich mich soweit gesammelt kriege, um mich hier weg zu bewegen, bevor der sein Knochenmikado wieder zusammensetzen kann.
Und ich muss mir noch überlegen wie ich mich ab sofort nenne und ob ich was an meinem Verhalten ändern sollte, denn es besteht durchaus die Gefahr, dass er mir wieder über den weg klappert.
Gut, wir werden sehen, zunächst *sich sammel* Fange ich mal die Fragmente meiner Selbst ein, die hier noch herumglühen...



Jaffolina Odamur ist zurückgekehrt und denkt daran,

Wer das Böse studiert, wird vom Bösen studiert!