Faralda

Faralda

Rasse: Mensch, Geschlecht: weiblich

Nickname: Faralda

Beschreibung

Alter:zwischen 20 und 25 Jahre
Herkunft:Kind aus Bauernfamilie, Lordschaft von Grahningen

Achtung: Wichtig für den Zauberwald!
Zu ihrer nachfolgenden Beschreibung sei hinzugefügt, dass ihr der kleine Finger an der linken Hand durch eine unliebsame Bekanntschaft im Zauberwald abgebissen wurde. Nur mehr ein kleiner Stummel ragt aus dem Gelenk.
Für die Zauberwelt gilt die unten angeführte Beschreibung alleine.

Beschreibung:

Bericht eines Namenlosen:
Spät nachts kam ich in der Taverne an. Müde waren meine Glieder, als ich durch die knarrende Tür trat. Mein Blick schweifte über die anwesenden zwielichtigen Gestalten, die sich in Gruppen um alte, schwere Eichentische scharten. Das innere Taverne war nur von halb abgebrannten Kerzen, die auf den Tischen verteilt standen, erhellt. Ich kniff meine Augen zusammen, als ich in der hinteren Ecke einen Tisch bemerkte, der nur von einer, in einem schwarzen Umhang verhüllten, Gestalt besetzt wurde. Musternd glitt mein Blick über diese, sie wirkte nicht allzu groß - ich schätzte um die 1,70 m - das Gesicht im Schatten der Kapuze versteckt, die diese geheimnisvolle Gestalt tief ins Gesicht gezogen hatte. Mir war, als sähe ich lange, hellbraune Haare - gebändigt in einem Zopf mit einem auffallend buntem Band - im Schatten der Kapuze aufblitzen. Doch just in diesem Augenblick, als ich dies erforschen wollte, wurde ich von der häßlichen Wirtin, die den Arm voller Krüge mit Ale hatte, angerempelt und so aus meinen Beobachtungen gerissen.
So ging ich auf den Tisch zu "Den Gott der Reisenden, Gaukler und Taugenichts zum Gruße"
Die Gestalt hob langsam den Kopf, nickte nur. Ich setzte mich gegenüber und schrie der Wirtin "Setzt euch in Bewegung, Weib! Ein Reisender hat Durst!"
Dann blickte ich auf mein Gegenüber, ließ meinen Blick über die Gestalt gleiten. Es waren keine breiten Schultern zu erkennen, viel eher wirkte die Gestalt recht schlank. Mein Eindruck wurde so gestärkt, es muß ein Weib sein, daß sich hinter dem schwarzen Leinen versteckt. Sie verhielt sich ruhig, bewegte sich kaum. Fast glich sie einem Toten, der an der Mauer lehnte, doch merkte man, wie sich der Brustkorb hob und senkte, wenn sie atmete. Vor ihr stand ein leerer Krug.
Die Wirtin kam mit einem vollen Arm voll guter Ale, und wurde sogleich von mir um zwei Krüge erleichtert. "Trink, Rastender, trink mit mir" sprach ich die Gestalt erneut an. Zögernd griff sie zum Krug. Lange schlanke Finger mit schmeichelnd heller Haut, umgriffen das Tongeschirr. Ich starrte auf ihre Hand "Zum Teufel, du bist ein Weib" fuhr es aus mir heraus, doch mein Aufschrei ging im Lärm der anderen Trinkenden unter, die gerade ein Lied anstimmten.
Die Gestalt fuhr hoch, so wie ich. Meine Hand griff nach ihrer Kapuze, die ich auch erwischte, und wurde sogleich mit ihrer rechten recht unsanft weg geschlagen. Doch zu spät für sie, denn ich starrte bereits in wütende, leuchtend grüne Augen, die mich kampflustig anfunkelten. Mein Blick glitt über das zerzauste Haar, notdürftig im Zopf gehalten, der mit einem bunten besticktem Band versehen war. Ich fiel die lange Narbe in dem ebenmäßig geschnittenem Gesicht auf, die sich leicht rot über ihre Wange zog. Sie mußte noch frisch sein. Dann fand ich mich bei der Betrachtung der vollen roten Lippen wieder, die mir ein breites Grinsen entlockten. Man möge mir verzeihen - ich bin eben ein Mann und sehr lange allein gereist. Ins Bewußtsein zurück gerissen wurde ich, als sich die silberne Spitze ihres, reichlich mit Runenmustern verzierten Dolches zwischen unsere Blicke schob. "Kleine kratzbürstige Katze" zischte ich und setzte mich lachend.
"Trink jetzt, und beruhige dich" Ich nahm mein Gebräu und streckte es ihr entgegen.
Langsam setzte sie sich, warf ihren Umhang zurück über die Schulter. So verhalf sie mir, wohl ungewollt, sie zu betrachten. Eine helle Lederweste, darunter ein beiges Leinenhemd, grüne Hosen, an ihren Unterarmen Lederstulpen, die an der Aussenseite geschnürt waren. An einem Gürtel war der Schaft ihres Dolches befestigt, den sie mir gerade noch entgegengehalten hatte. Dicht hinter ihr, an der Wand, lehnte ein Köcher mit Pfeilen, und ihr Bogen. Ich bewunderte die saubere Arbeit, als mir neben ihr ein Lederbeutel auffiel, aus dem ein paar Tierpelze hervor schauten.
Wir prosteten uns zu, während sie mich mit einem argwöhnischen Blick bedachte, der bei mir wiederum ein breites Grinsen hervor rief.

Geschichte

Ale lockert jede Zunge, nach ein paar Stunden wurde sie gesprächig. Das Weib vertrug einiges an Gesöff, doch unterlag sie mir bei weitem. So erfuhr ich ihren Namen - Faralda. Sie stammte aus der Lordschaft von Grahningen. Mir sagte der Name nicht viel, obwohl ich schon viel gereist bin. Sie war die älteste Tochter eines Bauern, der vergeblich auf einen Stammhalter seiner Familie hoffte. So wurde sie kurzerhand wie ein Sohn erzogen - zum Leidwesen ihrer Mutter. Bald schon hat sie gelernt mit einem Bogen umzugehen, wobei sie selbst behauptet, eine der besten zu sein. Meiner Meinung nach Prahlerei, doch hielt ich meinen Mund. Doch was ich ihr zutraute, war, das sie wohl besonders flink sein konnte. Wahrscheinlich hat sie das schon ein paar mal in ihrem Leben gebraucht - zur Flucht. Ich lachte bei meinem Gedanken laut auf. Verärgert starrte sie mich an.
Als die Steuern seiner Lordschaft höher wurden, wanderte ihr Vater - der nichts mehr besaß, als ein paar kleine Felder, in den Kerker. Ihre Familie bestellte notdürftig das letzte eigene Fleckchen Erde, doch die Ernte war schlecht. Hinzu kam noch, dass Lord Grahningen ein Auge auf die älteste Tochter, also sie geworfen hatte. Ich konnte mir das gut vorstellen, wer wollte nicht so eine angriffslustige Katze zähmen. So schickte ihre Mutter sie fort und sie wurde zu einer Reisenden, die sich ab und an mit Söldneraufträgen über Wasser hielt. Wir kamen auf Magie zu sprechen, und fürwahr, es schien mir, als würde sie ängstlich zusammenzucken. Ich mußte sie wohl überrascht angestarrt haben, da sie trotzig ihren Kopf hob und mit abschätzigem Ton meinte "Magie, wer braucht so was". Ich grinste abermals in mich hinein, das mußte wohl ihr schlimmster Schwachpunkt sein.
Die Taverne lichtete sich, ein paar finstere Gesellen sind wohl mit dem Kopf auf der Tischplatte eingeschlafen. Auch in mir machte sich eine gewisse Müdigkeit breit. Ich ließ meinen Blick über ihre Gestalt gleiten, überlegte. Ich wurde langsam ungeduldig. Plötzlich schickte sie sich an, zu gehen. Sie warf sich ihren Lederbeutel über, nahm Köcher und Bogen in die Hand.
Ich fuhr hoch und griff nach ihren Schultern "Hier geblieben, Weib! Die Ale war nicht umsonst" fuhr ich sie an. Sie riß erschrocken Ihre Augen auf. Zum Teufel noch mal, ich kann mich nicht mehr erinnern, wie sie sich so schnell von mir losreißen konnte. Man behauptet zwar, ich hätte ihre Kraft unterschätzt - doch schweigt, böse Zungen!
So flüchtete sie aus der dunklen Taverne, verdammt schnell - zu schnell für einen müden Söldner, wie mich - hinaus ins Morgengrauen. Mir blieb nur noch der Blick auf ihre hohen dunkelbraunen Lederstiefel.